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aktuelle Entscheidung des OLG Dresden 18.10.2015

Liebe Besucher von zankaepfelrundumspferd.de,

das Oberlandesgericht Dresden hatte in einem Ordnungswidrigkeitenverfahren darĂŒber zu entscheiden,  ob das FĂŒhren des Pferdes bzw. spazieren gehen mit dem Pferd  ein  „unerlaubtes Reiten auf nicht zum Reiten ausgewiesenen Wegen“ ist.  Die Betreiberin eines Reiterhofs war im April durch das Amtsgericht in erster Instanz zu einer Geldstrafe verurteilt worden, nachdem sie ihr Pferde auf einem solchen nicht ausgewiesenen Weg gefĂŒhrt hatte.

Im zu entscheidenen Fall war die Betroffene mit ihren GĂ€sten und insgesamt fĂŒnf Pferden zu einem Ausritt auf einem ausgewiesenen Reitweg unterwegs, als die Gruppe eine Pause einlegen wollte. Aus diesem Grund stiegen die Reiter von ihren Pferden ab und verließen, die Pferde am ZĂŒgel fĂŒhrend, den ausgewiesenen Reitweg. Das Amtsgericht Pirna sah darin in der ersten Instanz eine Ordnungswidrigkeit da ein Verstoß gegen das SĂ€chsische Waldgesetz vorlĂ€ge und verurteilte die Betreiberin des Reiterhofs zu einer Geldbuße von 50 Euro. Zu Unrecht, wie jetzt das OLG Dresden entschied:

Bereits dem Wortsinn nach besteht laut UrteilsbegrĂŒndung ein Unterschied zwischen „dem FĂŒhren“ und „dem Reiten“ eines Pferdes.

WĂ€hrend unter „Reiten“ allgemein die Fortbewegung eines Menschen auf dem RĂŒcken eines Tieres verstanden werde, diene ein Tier beim „FĂŒhren“ gerade nicht der Fortbewegung. Da im SĂ€chsischen Waldgesetz nur das Reiten explizit erwĂ€hnt und auf bestimmte Wege beschrĂ€nkt ist, nicht jedoch das FĂŒhren, sei das Urteil aufzuheben und die Betroffene freizusprechen. Das Urteil ist mittlerweile rechtskrĂ€ftig.

Sollten Sie rechtliche Fragen zu diesem oder Ă€hnliche Themen rund um das Pferd haben stehe ich Ihnen gerne zur VerfĂŒgung. Ich freue mich auf Ihren Anruf.

Reiterliche GrĂŒĂŸe

Christine Cramm-Behrens

 


Wann eignet sich eigentlich ein Streit fĂŒr eine Mediation? 25.05.2015

Liebe Besucher von zankaepfelrundumspferd.de,

vielleicht haben Sie sich auch schon einmal die Frage gestellt, fĂŒr welchen Konflikt Mediation ĂŒberhaupt geeignet ist?! Ich habe im Rahmen meiner langjĂ€hrigen TĂ€tigkeit als Mediatorin und RechtsanwĂ€ltin feststellen mĂŒssen, dass sich nicht jeder Konflikt fĂŒr eine Mediation eignet.

Ich möchten Ihnen daher mit meinem heutigen Blogeintrag ein paar Kriterien nennen, bei deren Vorliegen  eine Mediation ein sinnvolles und geeignetes Verfahren zur Lösung eines Konfliktes sein kann:

  • die Diskussionen oder Verhandlungen zwischen den Beteiligen sind festgefahren;
  • alle Beteiligten haben das Bewußtsein, dass ein Konflikt vorliegt;
  • es wird eine Einigung gesucht, bei der keine der Konfliktparteien das Gesicht verlieren soll;
  • bei der Lösung des Streits geht es fĂŒr die Beteiligten weniger darum, Recht zu bekommen, sondern vielmehr darum, eine faire Lösung fĂŒr Reiter und Pferd zu finden;
  • die Beteiligten kennen sich persönlich (z.B. Stallbetreiber und Einsteller, Mitbesitzer, Reitbeteiligung und EigentĂŒmer, Vorstandsmitglieder, EigentĂŒmer und Tierarzt);
  • die Beteiligten wollen, mĂŒssen oder werden auch in der Zukunft in Kontakt oder Beziehung bleiben (z.B. Vorstandsmitglieder im Reitverein, Mitbesitzer);
  • ein teurer und langwieriger Rechtsstreit soll im Sinne des Sportpartners Pferd vermieden werden;
  • neben sachlichen Themen sind auch persönliche Themen Ursprung des Konfliktes;
  • alle Beteiligten haben eine hohe Motivation, die Lösung des Konfliktes eigenverantwortlich zu erreichen;

Sollten Sie Fragen zu dem Thema Mediation haben oder aber eine Mediation durchfĂŒhren wollen rufen Sie mich gerne unter der Telefonnummer 0 51 37 – 38 78 an! Ich helfe Ihnen weiter!

Reiterliche GrĂŒĂŸe

Christine Cramm-Behrens


Ziele in der Mediation 18.08.2014

Liebe Besucher von zankaepfelrundumspferd.de,

mit meinem heutigen Blogeintrag möchte ich Ihnen nÀher darstellen, welche Ziele eine Mediation verfolgt:

Das erste Hauptziel einer jeden Mediation:

Das Verfahren der Mediation möchte die Streitenden in erster Linie persönlich stÀrken und fördern. Dabei verleiht das strukturierte Verfahren ihnen die Kraft, ihre eigenen Konflikte zu bearbeiten.

Das zweite Hauptziel einer jeden Mediation:

Mediation möchte die Kommunikation zwischen einander entfremdeten Menschen wiederherstellen. Ich, als neutrale Mediatorin, ermögliche den Streitenden mit Hilfe der Mediation einen neuen Umgang miteinander zu finden.

Außerdem zielt die Mediation ab auf…:

  • eine einvernehmliche, verbindliche, umsetzbare und tragfĂ€hige Regelung fĂŒr offene Streitfragen
  • eine Lösung ohne Verlierer (Win-Win-Lösung)
  • eine verstĂ€ndnisvolle Haltung fĂŒr die Interessenlage der jeweils anderen Seite
  • eine bessere und respektvollere Beziehung der Kontrahenten einen konstruktiven Umgang mit Konflikten – auch zukĂŒnftigen die BefĂ€higung zur Übernahme von Verantwortung

Sollten Sie Fragen zu dem Thema Mediation haben oder aber eine Mediation durchfĂŒhren wollen rufen Sie mich an. Ich helfe Ihnen gerne weiter!

Reiterliche GrĂŒĂŸe

Christine Cramm-Behrens


Ist Mediation gerecht? 06.08.2014

Liebe Besucher von zankaepfelrundumspferd.de,

hĂ€ufig höre ich von meinen Mandanten die Worte „Ich möchte einfach nur mein Recht“. Ich versuche dann in einem GesprĂ€ch herauszufinden, was mit dieser Aussage gemeint ist. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es den Beteiligten hĂ€ufig gar nicht nur um die Durchsetzung des formellen Rechts geht, sondern eher um eine aus ihrer Sicht positive und gerechte Entscheidung. Endet dann ein gerichtliches Verfahren mit einem Urteil, das nicht ihren Vorstellungen entspricht, ist die EnttĂ€uschung hĂ€ufig groß. Denn der Wunsch nach einer gerechten Lösung fĂŒr einen Streit ist bei fast jedem von uns vorhanden.

Aufgrund dieser Erfahrungen empfehle ich in Streitigkeiten um den Sportpartner Pferd frĂŒhzeitig darĂŒber nachzudenken, ob nicht vielleicht eine Mediation helfen kann eine gerechte Lösung im Sinne des Zankapfels Pferd herbeizufĂŒhren.

Ob Mediation durch die Konfliktparteien als gerecht angesehen werden kann oder nicht, hÀngt immer von der Perspektive ab, da Gerechtigkeit ein sehr subjektiver Begriff ist. Allerdings beinhaltet das Mediationsverfahren eine Vielzahl von gerechtigkeitsfördernde Faktoren, wie die Freiwilligkeit der Teilnahme, die Tatsache, dass Entscheidungen selbst getroffen werden, RechtskonformitÀt und ganz wichtig die Zufriedenheit der Parteien sowie die soziale Nachhaltigkeit.

Oft wird Mediation auch mit einer Verfahrensgerechtigkeit in Verbindung gebracht. FĂŒr die Teilnehmer einer Mediation gelten die gleiche Regeln und UmstĂ€nde, jede Partei kann sich einbringen. Da meine Rolle als Mediator unparteiisch ist, wird durch mich keine der Parteien bevorzugt. Gleichzeitig sorge ich jedoch  fĂŒr einen Rahmen in dem jede Partei sich einbringen kann wie sie es fĂŒr richtig hĂ€lt. Zudem kommt es bei einer Mediation nur zu einer Lösung, wenn alle Parteien zustimmen.

Im Gegensatz zur Verfahrensgerechtigkeit steht die Ergebnisgerechtigkeit. Da Mediation ein ergebnisoffenes Verfahren ist  kann eine solche Ergebnisgerechtigkeit nicht immer garantiert werden, z.B.  wenn es zu keiner Einigung kommt. Kommt es jedoch zu einer Einigung zwischen den Beteiligten kann man die Mediation als gerecht bezeichnen, da ein Vertrag nur unterschrieben wird, wenn alle Parteien einverstanden sind und es als angemessen sehen.

Mediation kann Ihnen daher helfen schnell und unbĂŒrokratisch eine gerechte Lösung im Sinne Ihres Sportpartners Pferd zu finden.

Sollten Sie weitere Fragen zu dem Thema Mediation und Gerechtigkeit haben oder eine Mediation durchfĂŒhren wollen rufen Sie mich gerne an. Ich helfe Ihnen eine gerechte Lösung fĂŒr Ihren Streit ĂŒber den Zankapfel Pferd zu finden!

Herzliche GrĂŒĂŸe

Christine Cramm-Behrens


Was passiert eigentlich in einer Mediation? 22.07.2014

Liebe Besucher von Zankaepfelrundumspferd.de,

sicherlich haben viele von Ihnen schon einmal den Begriff “Mediation” gehört. Aber wissen Sie auch, wie eine Mediation ablĂ€uft?

Meinen heutigen Blogeintrag möchte ich dazu nutzen Ihnen den Ablauf einer Mediation, wie er von mir in der Regel praktiziert wird, nÀher vorzustellen:

Ein Mediationsverfahren ist immer strukturiert. Allerdings gibt es fĂŒr den Ablauf der Mediation in Deutschland unterschiedliche Konzepte. Durch mich wird in der Regel das Phasenmodell mit fĂŒnf Phasen genutzt. Dabei lassen sich die einzelnen Phasen wie folgt aufteilen:

I. Phase:

Zwischen den Beteiligten und dem Mediator wird eine ArbeitsbĂŒndnis geschlossen. Die Phase I dient weiter dazu Vereinbarungen zu dem Verfahren und dem Ablauf der Mediation zu treffen.

II. Phase:

In der II. Phase erfolgt regelmĂ€ĂŸig eine Bestandsaufnahme des “Konflikts” sowie die Ermittlung der regelungsbedĂŒrftigen Themen. In dieser Phase haben alle Beteiligten bereits die Möglichkeit den Konflikt aus ihrer Sicht zu schildern und ThemenwĂŒnsche zu Ă€ußern. Die Themen werden dabei durch mich auf einer Flipchart notiert und die Beteiligten einigen sich darĂŒber, in welcher Reihenfolge die Themen besprochen werden sollen.

III. Phase:

Die III.Phase ist die wichtigste Phase der Mediation. Sie dient den Beteiligten dazu, den Konflikt mit UnterstĂŒtzung des Mediators zu “bearbeiten”. Ziel dieser Phase ist es herauszuarbeiten, welche Interessen und BedĂŒrfnisse eigentlich hinter den jeweils geltend gemachten Positionen stehen. In dieser Phase ist es ausdrĂŒcklich erwĂŒnscht, dass GefĂŒhle und WĂŒnsche durch die Beteiligten geĂ€ußert werden. Denn nur so haben die Beteiligten die Chance VerstĂ€ndnis fĂŒreinander zu entwickeln. Auch soll diese Phase den Beteiligten ermöglichen wieder einen “Dialog der Wahrheit” zu fĂŒhren, der Vorraussetzung fĂŒr die Erarbeitung von Lösungsmöglichkeiten ist.

IV. Phase:

Die IV.Phase der Mediation dient den Beteiligten dazu, in Kenntnis der Interessen Lösungsalternativen zu erarbeiten und zu bewerten.

V. Phase:

In der V.Phase, der sogenannten Gestaltungsphase, geht es darum die erarbeiteten Lösungen in eine Mediationsvereinbarung zu fassen und das Mediationsverfahren abzuschließen.

FĂŒr weitere Fragen zu dem Thema Mediation stehe ich Ihnen gerne zur VerfĂŒgung.